Friday, March 31, 2006

chill out...



Wann habt ihr das letzte Mal über euer Leben nachgedacht? Oder ein par Minuten auf dem Bett gelegen und euren kleinen Männchen im Hirn eine Pause gegönnt, sprich sich über nichts Gedanken gemacht?

Ich empfehle euch es einmal zu tun. Es tut gut. Sehr gut. Ihr könnt euch zum Beispiel inmitten von Bücherbergen und langweiligen Hausaufgaben, Einkaufslisten oder Verpflichtungen, vorstellen:

Ihr liegt im warmen Sand am weltweiten Ozean. Die Sonne wärmt eure Haut und versorgt den ganzen Körper mit einer unglaublichen Energie. Ihr hört im Hintergrund euer absolutes Lieblingslied, das euch dazu verführt, im gleichen Rhythmus mitzusummen. Neben euch im Sand steht ein Cocktail, der, wie es scheint, aus Früchten besteht, die gerade in diesem Moment in das Glas gefallen sind, weil sie ihre geschmacksvolle Reife erreicht haben und zu euer Erfrischung unbedingt einen Beitrag leisten möchten. Genau über euren geschlossenen Augen versteckt sich der Schatten eines saftig grünen Palmenblattes, so dass euch die Sonne mit ihren UV Strahlen keinen Streich spielen kann. Die Sandkörnchen sind eurem Gewicht gewichen und bilden eine perfekt eurem Körper angepasste Form, die euch das Wasserbett auf eurer Wunschliste streichen lässt. Bildet sich ein von der Sonne produzierter Schweisstropfen auf euren Hautporen, wird er sogleich vom leichten Wind abgeholt und tritt eine längere Reise an…

Denkt daran, bevor die kleinen Hirnmännchen auf dem Liegestuhl eingedöst sind, rechzeitig wieder zu erwachen, und nicht zu einem wichtigen Vorstellungsgespräch zu spät zu kommen. So schön es auch wäre, auch Tagträume müssen schlafen, sodass sie am folgenden Tag wieder für euch bereit sind…

P.s: Irr ich mich oder sieht eure Haut wirklich brauner aus?

Thursday, March 30, 2006

Utrecht...


Auf diesen wunderbaren Fotos könnt ihr Utrecht sehn. Ins Centrum der Stadt benötige ich cirka 15 min (je nach Stärke des hier dominierenden Windes) mit dem Velo. Das Wetter war auf dieser Velotour wiedermal so typisch Holland. (Def: keine Ahnung was in 5 min passieren wird)
Tja, was bleibt noch zu sagen... geniesst die Stimmung auf den Schwarz-weiss Fotos... Und zur Vorfreude bald Fotos vom NADA SURF Konzert....


Saturday, March 18, 2006

Das Hirn

Das Hirn – ist ein äusserst komplexes Ding. Ich habe die letzten par Wochen damit verbracht, probieren zu verstehen, wie man das verstehen kann.

Ich dachte immer, dass im Hirn so um die 100 kleine Judiths ihren Arbeitsplatz haben (und dieses Wissen stammt unter anderem von einer Spongebob-Serie) . Es gibt da sogar einen Chef, die Oberjudith, die weniger tüchtige und fleissige Judiths entlassen kann. Zur weiteren Erklärung:

- Jedes Judith hat seine eigene Aufgabe. Sei dass PC Arbeit, Sekretärin, Kopierer, Abfalleimer leeren, Feuerwehr, Polizei usw…
- Werde ich während einer Anatomie Stunde irgend etwas vom Lehrer gefragt, beginnt erst mal die MammiJudith alle anderen Judiths zu wecken, die vor lauter Nichts tun in den Schlaf gefallen sind.
- Während dem aus meinem Mund ein par mmmmh und hmmmms kommen, die schüchtern versuchen, den Lehrer auf eine von mir bald folgende Antwort hinzuweisen, stürmen die Judiths in meinen Hirn herum, suchen in allen Ordner und Akten nach Antworten.
- Hat ein erfolgreiches Judith die Antwort unter verstaubten Dokumenten gefunden, stürmt es kopfüber zum Chefbüro und drückt dort den roten Knopf.
- So kommt ungefähr 45 Sekunden nach der Frage die Antwort über die Lippen.
- Während ich mit einem holländischen „sehr gut“ belohnt werde, bekommt das Judith in meinem Hirn eine Medaille für besondere Dienste. Mit Siegesehrung und Hymne.

Ok, alles gut und recht, was aber ist, als die Anatomiefrage so kompliziert ist, dass wirklich kein einziges, nicht einmal die StreberJudiths eine Antwort finden können? Folgendes:

- alle Computer der kleinen Judiths, wo sie die verlangten Informationen gespeichert haben, stürzen ab und beginnen zu brennen. Die Feuerwehrjudiths versuchen mit grösstem Einsatz das entstandene Feuer zu löschen, während den Sekretärinnen die Bleistiftspitzen dauernd abrechen. Das Chefjudith läuft zähneknirschend rauf und runter, mit der Angst seinen Job zu verlieren.
- Suchen suchen suchen suchen, alle Judiths verlassen die sonst so zugeordneten Arbeitsplätze und machen sich auf eigene Faust auf Suche nach der medaillenbringenden Antwort.
- Doch niemand hat Erfolg. Das Hirnkrankenhaus arbeitet auf Hochtouren mit den von Burn-out geplagten Judiths, die ständig eingeliefert werden.
- So geschieht es dann auch, dass ausser meinen mmmmhhh und hmmmmm’s nur noch Luft aus meinem Mund strömt und alle Judiths weinend in meinem Hirn schluchzen.

Aber jetzt ehrlich, diese Erklärung von komplexen Vorgängen ist doch besser zu verstehen als die Vernüpfung von Cerebellum mit sensomotorischen Bahnen, die im Hyppothalamus Informationen freischalten. (Richtigkeit keinesfalls garantiert)

Noch Fragen?

Sunday, March 05, 2006

Die Sicht von unserem Balkon...

ein paar Worte dazu...

Skiferien! Schnee. Snowboard. Was braucht man mehr um glücklich zu sein?

Ein Appartement für 5 Personen, klein aber fein. Eine ApresAvantPendant-Skibar mit Name Shooters. Die Geselligkeit der Holländer. Der Funpark, der unterteilt ist in drei Niveaus. Die Superpipe gefüllt mit Profifreestylern. Das Wilkommensfondue am ersten Tag. Die lekkeren Baguettes. Der Skilift direkt vor dem Balkon. Ein Gebiet wo du niemals die gleiche Piste zweimal fahren musst. La mur de la Suisse, als schwarze Buggelpiste bekannt gewordene Grenze zur Schweiz. Die traditionelle heisse Schokolode mit Rahm am Abend. Yatzee. Das quitschende und fast auseinanderfallende Bett. Die Skier von Denise, die ich gebrauchen durfte, falls mein Snowboard einen Augenblick ruhen wollte. Meine 4 Mitbewohnerinnen. Die unzähligen Lachanfälle. Die Sonne in den ersten 3 Tagen. Der ununterbrochene Schneefall in den 3 letzten Tagen. Das Umfallen und Steckenbleiben der Skifahrer an einem wunderbaren off-Piste Hang. Und und und.

Avoriaz, nous revenons!!!

Nur das Französisch müsste nicht sein. Es ist schon schwer genug holländisch zu denken und englisch zu sprechen, wie soll da französisch möglich sein?

Thursday, March 02, 2006

Schnee/snow/sneeuw/nieva/neige

Seit 4 Tagen bin ich zurück in den Niederlanden. Das wir hier niedrig liegen, hat man die letzten Tage überhaupt nicht gemerkt. Es hat geschneit. Oh ja. Und wie. Hört also folgendes:

Dienstag Morgen. 07:42 Uhr. Mein Natel holt mich aus dem oberflächlichen Schlaf, welcher ich meinem Mitbewohner X und seinem Kolleg Y zu bedanken habe. Was die beiden morgens um 4 Uhr noch anstellten will ich nicht wissen. Aber zurück zum Moment des immer so schmerzvollen Augenöffnens. Ich blinzle, sitze auf, schaue zum Fenster, und was siehe ich???

Meinen Vorhang.

Ok, aber was sieh ich durch den klitzekleinen Spalt zwischen meinen zwei Vorhangteilen, der gerade so gross ist, dass ich jeden Morgen das Wetter sehe und mich daher ideal kleidermässig auf den Tag vorbereiten kann?

Schnee. Schneeflöckchen. Nasse Schneeflocken. Kleine kunstvoll geformte Eissterne aus einfachem H2O. Wie kann eine chemische Formel so etwas Wunderbares zustande bringen? Wahrscheinlich mithilfe einer unendlich langen chemischen Formelbegründung, die den ganzen Zauber total verpfuscht. Die so schrecklich logisch sein sollte. Der Alptraum aller schlechter Chemie-Schülern.

Nun ja, es schneite also. Nichts Besonderes wenn man die Tatsache berücksichtigt, dass es hier, oh Wunder oh Wunder, schon mehrmals ein kleines bisschen geschneit hat.

3 Tage später. Das leichte Riseln ist kontinuierlich zum Schneesturm angewachsen. Auf den Strassen und den Velowegen liegt 5 cm Schnee. Mein Mitbewohner X fährt neben mir mit einer Skibrille aufgesetzt. Keine schlechte Idee, weil die jetzt grossen Flocken das Auge jede Sekunde reizen und sie zum Blinzeln bringen. Sozusagen sind die Schneeflocken zur Gefahr des Verkehrs mutiert.
Mir gefällts. So schiebt der andere Mitbewohner Z mir die Schuld an der weissen Pracht in die Schuhe. Für dieses Ereignis bin ich gerne Sündenbock und es macht mir absolut nichts aus, am frühen Morgen die launische Stimmung und das Gemecker von Bewohner Z anzuhören. (Zitate: der Schnee hat ja doch nur Nachteile/und du hast das die ganze Zeit gewollt/bist du jetzt zufrieden?)

Zum jetzigen Zeitpunkt wechseln der Schnee, der Wind und die Sonne sich alle 10 Minuten ab. Der Wind und der Schnee paaren sich oft, was besonders durch die wild umhertanzenden Flocken entdeckt werden kann.

Ich geniesse es. Denn bald wird der weisse Belag wieder schmelzen und die H20 Moleküle werden eine lange Reise antreten müssen.

Machts gut!